Dinoland - 02 - Panik in Las Vegas (2 of 3) by Wolfgang Hohlbein

Dinoland - 02 - Panik in Las Vegas (2 of 3) by Wolfgang Hohlbein

Autor:Wolfgang Hohlbein [Hohlbein, Wolfgang]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Bastei Verlag
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Endlich konnten sie den Highway sehen – ein anthrazitfarbener, schnurgerader Fluß aus flimmernder Hitze, der die Wüste vor ihnen in zwei ungleiche Hälften teilte und sich in beiden Richtungen in verschwimmender Entfernung auflöste. Als Will ihn entdeckt und Schneider darauf aufmerksam gemacht hatte, da war er ihm ganz nahe erschienen.

Aber die vor Hitze gerinnende Luft und die ungeheure Weite dieses Landes hatten seinen Sinnen einen bösen Streich gespielt. Sie marschierten seit einer halben Stunde darauf zu, aber er schien nicht sichtbar näher gekommen zu sein. Im Gegenteil – jedesmal, wenn Schneider die Kraft aufbrachte, den Kopf zu heben und aus entzündeten, tränenden Augen nach Westen zu blicken, schien die Straße ein ganz kleines Stückchen weiter entfernt zu sein.

Er wußte, daß zumindest dieser Eindruck nicht richtig war. Sie näherten sich dem Highway, aber so langsam, daß sie kaum noch nennenswert von der Stelle kamen. Schneider war nicht mehr sicher, daß sie ihn wirklich noch erreichen würden. Seine Kraftreserven waren aufgebraucht, endgültig. Wieso er überhaupt noch gehen konnte, war ihm selbst ein Rätsel. Vielleicht war er einfach zu erschöpft, um stehenzubleiben.

In einer grausigen Vision sah er sich selbst, wie er weiter und weiter marschierte, schon längst tot, aber noch immer auf den Beinen, wie eine Maschine, die irgend jemand vergessen hatte abzuschalten.

Natürlich würde das nicht geschehen, aber die Gefahr, daß sie es nicht schafften, war durchaus real. Immerhin war diese Wüste eine der heißesten der Welt, und sie marschierten seit Stunden schutzlos in der sengenden Sonne. Die Vorstellung, kaum zehn Meilen von einer Millionenstadt entfernt zu verdursten und ein jämmerliches Ende in der Wüste zu nehmen, erschien ihm fast absurd.

Aber sie wären nicht die ersten Leichen, die erst nach Wochen oder Monaten durch einen Zufall gefunden wurden. Die PR-Spezialisten von Las Vegas gaben keinen Cent aus, um damit zu werben, aber Tatsache war, daß jedes Jahr mehrere Menschen in der Wüste rings um Las Vegas den Tod fanden. Und einige davon nicht einmal zehn Meilen von der Stadt entfernt.

Wäre es nur um sein eigenes Leben gegangen, dann hätte er vielleicht schon längst aufgegeben. Aber es ging hier nicht nur um sein Leben oder das Wills, ja nicht einmal um das der Techniker und Wissenschaftler, die sich in der verschwundenen Forschungsstation befunden hatten. Wahrscheinlich waren sie ohnehin längst tot.

Hier stand viel mehr auf dem Spiel. Der Wald hinter ihnen wuchs. Die grüne Mauer war nicht wieder nähergekommen, aber sie hatte es einmal getan, und nichts sprach dagegen, daß sie es ein weiteres Mal tun würde, und immer und immer wieder.

Sie mußten die Menschen in Las Vegas warnen. Wenn der Dschungel sich bis dorthin ausbreitete, oder auch nur in die Nähe der Millionenstadt … nein, Schneider weigerte sich auszumalen, was geschehen konnte, wenn die Ungeheuer aus der Urzeit über die ahnungslosen Menschen in der Stadt herfielen.

Vielleicht war es bereits geschehen. Vor einer Weile hatten sie eine Explosion gehört, und eine gewaltige Rauchwolke hatte sich über die Wüste im Westen erhoben.

Neben ihm krachte ein Schuß, aber Schneider brachte nicht einmal mehr die Energie auf, den Kopf zu drehen.



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